Man sagt ja es gäbe gutes und schlechtes Cholesterin und das dies zu Gefäßverkalkungen mit entsprechenden Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall führe. In Je mehr man das Cholesterin mit Medikamenten senkt um so besser.
Klingt logisch und einfach, eine Tablette und alle sind zufrieden. Alle? Nein in einem Hinterzimmer sitzt ein Arzt, der sich mit dieser Vereinfachung der Dinge wieder einmal nicht zufrieden gibt. Es würde nämlich bedeuten, dass die Natur dumm wäre und der Mensch keine Verantwortung für sich übernehmen bräuchte.
Ob das schlechte LDL wirklich schlecht ist, ist individuell höchst unterschiedlich. Unten ein Lipomun Profil eines Menschen mit einem LDL Wert von 122mg/dl. In den Untergruppen 3-6 finden sich relativ hohe Anteile des wirklich gefäßwirksamen schlechten LDL Anteils. In diesem Fall könnte von LDL tatsächlich ein Gefäßverkalkung ausgehen.
Unten ein Lipomun Profil mit ein günstigen Zusammensetzung der LDL Untergruppen. Der überwiegend höchste Anteil ist in den Untergruppen 1 und 2 zu finden, mit einen sehr geringen Wahrscheinlichkeit einer schädlichen Auswirkung auf die Gefäße. In der Standardmedizin wäre dieser Patient aber gefährdeter als im vorigen Beispiel. Unter bestimmten Vorrausetzungen versucht nach Leitlinien den LDL Wert unter 70 (tlw. sogar noch niedriger) zu drücken. Mittlerweile hat die moderne Pharmaindustrie sogar schon monoklonale Antikörper, wie in der Krebsmedizin im Einsatz, einfach nur um dieses Ziel formal zu erreichen, oft werden dafür auch schwere Nebenwirkungen in Kauf genommen.
Unten noch einmal vereinfacht dargestellt, wie die verschiedenen LDL Subtypen unterschiedlich auf ein Gefäßverkalkungsrisiko Einfluss nehmen können.
Doch es gibt noch viel mehr Gefäßrisikofaktoren als die bekannten (Cholesterin, Zucker, Blutdruck). Es ist weiterhin ein großer Unterschied ob das LDL "ranzig" ist oder nicht. Man spricht von oxidiertem LDL. Auch wenn es zu Ablagerungen kommt ist es auch nochmal ein großer Unterschied ob es sich um stabile oder instabile Plaques handelt. Auch das ist abhängig von den den entzündlichen Schaumzellen. Unten ein Bild das den Unterschied verdeutlicht.
ZB. können das oxidierte LDL und die sogenannte Lipoproteinassoziierte Phospholipase A2 (Infos Drop Box DIA/LAB/Ganzimmun) bestimmt werden, um neben einer ursachenbezogenen Diagnose auch eine individuell ausgerichtete ursachenbezogenen Therapie zu etablieren. Auch ein Gefäßentzündungsmarker wie das high sensitive CRP ist Standard in meinem differenzierten Gefäßprofil. .
Wie gesagt, die Medikamente sind tlw. individuell gar nicht so wirksam bzw. sinnvoll und haben tlw. massive Nebenwirkungen, die Einnahme erfolgt ja auch meist lebenslang. Ob der Nutzen einem Schaden wirklich positiv gegenübersteht könnte durch spezielle Untersuchungen, wie ich sie in meiner Ordination anbiete, sehr viel besser vorhergesagt werden.
Darüber hinaus gibt es oft schonende und sehr wirksame Möglichkeiten einer regulatorischen Beeinflussung zB über den Darm. Wenn ein Risiko festgestellt wird und eine nichtmedikamentöser Therapieansatz nicht zum gewünschten Erfolg führt, verordne ich natürlich auch entsprechende Medikamente. Die Prämisse bleibt aber: Medikamente nur so viel wie unbedingt notwendig und wann immer möglich der Versuch einer tiefgehenden Regulationstherapie.
In diesem Zusammenhang ist das Ergebnis einer Metaanalyse sehr interessant. Probiotia senken das schädliche Cholesterin.
Unser Darm beinhaltet im Schnitt 2 Kilo Darmbakterien. Ich habe 1000ende Mikrobiomanalysen durchgeführt und kann sagen, dass heute kein Mensch mehr einen vollkommen gesunden Darm aufweist.
Die letzten Menschen bei denen noch ein halbwegs intaktes Mikrobiom gefunden wurde war das Urvolk der Hadza in Ostafrika. Die Nahrung der Hadza besteht zu 70 Prozent aus pflanzlicher Kost – Knollen, Blätter und Früchte. Außerdem sammeln die Menschen Honig und gehen auf die Jagd. Sie ernähren sich also sehr ballaststoffreich, fettarm und ganz ohne Getreide- und Milchprodukte.
Auch die Omega 3 Fettsäuren bzw. die Verhältnisse von Omega 3-6-9 sind ein wichtiger Hebel für oder gegen Entzündungsbereitschaft im Körper. Leider fließen auch hier immer noch sehr einfältig gemachte Studien in die wissenschaftliche Gesamtbewertung ein. Ich hatte einen Studienauftrag und analysierte hunderte einzelne Studien und konnte nicht glauben wie schlecht diese gemacht wurden. In 90% der Studien wurde die Omega 3 Versorgung nur mittels Fragebogen abgefragt "Essen Sie Fisch?". Da wundert es mich nicht, dass sich dann Professoren hinstellen und verkünden: "Omega 3 Versorgung hat keine Auswirkung auf unsere Gesundheit". Ähnlicher Schwachsinn findet sich bei den Studien über Vitamin E: "Vitamin E kann schädlich bei Rauchern sein" Es wurde nur künstliches Vitamin E und nicht das natürliche mit seinem Gemischverhätnis auch den verschiedenen Tocopherolen und Tocotrienolen untersucht. Und Vitamin D: "Nach 5 Jahren hatten sich keine positiven Auswirkungen auf Krebsvermeidung finden lassen". Erstens braucht Krebsentstehung meist 10 Jahre und es wurde meistens nur der Gehalt der Speicheform von Vitamin D untersucht Es gab keinerlei differenzierte Untersuchung der aktiven Vitamin D Formen und der komplexen Wechselwirkungen (siehe Vitamin D Blog).
Neben Ernährung und Bewegung gibt es noch viele interessante und wirkunsgvolle Möglichkeiten, die ich bei nächster Gelegenheit noch nähre beschreiben werde. Ich denke da an Heilmitte wie Pycnogenol, OPC und Strophantin Die Oxyvenierung und die Chelattherapie mit MgEDTA.
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